Osteoporose – Knochenschwund

Osteoporose ist eine Stoffwechselerkrankung der Knochen. Durch den Abbau von Knochenmasse verliert der Knochen seine Stabilität. Frauen leiden häufiger an Osteoporose als Männer. Mehr als ein Drittel aller Frauen über 60 Jahre ist betroffen. Insgesamt rechnet man in Deutschland mit bis zu sieben Millionen Menschen.

Die häufigste Ursache von Osteoporose bei Frauen ist der Östrogenmangel nach den Wechseljahren. Männer sind von Osteoporose durch Testosteronmangel dagegen nur selten betroffen.

Ebenfalls häufig ist die Altersosteoporose ab dem 70. Lebensjahr. Sie tritt bei beiden Geschlechtern auf. In diesem Alter sind vor allem jahrelange geringe Bewegung und Mangelerscheinungen an Kalzium und Vitamin D die Ursache für den Substanzverlust.

Die Osteoporose kann heutzutage wirkungsvoll medikamentös therapiert werden. Trotzdem kommt es infolge verspäteter Diagnostik immer wieder zu Knochenbrüchen.

Dabei haben Wirbelsäulenbrüche eine besondere Bedeutung, da dadurch die Körperstatik beeinträchtigt wird mit Buckelbildung zum einen und erheblichen Schmerzen zum anderen.

Die Behandlung erfolgt minimalinvasiv, indem der Wirbelkörper mit einer Nadeltechnik aufgerichtet und mit Knochenzement befüllt wird Dadurch können die Schmerzen gelindert und die Festigkeit des Wirbelkörpers verbessert werden.


IMG_5659Der Glocknerman ist eine Extremradsportverananstaltung und zugleich die Weltmeisterschaft im Ultraradmarathon. Start und Ziel befindet sich in der steirischen Landeshauptstadt Graz. Die 888 km und 14.000 Höhenmeter der Classic-Strecke, die ich absolvieren werde, sind für Sportler älter als 55 Jahre zugelassen und ohne größere Pausen zu bewältigen, Zeitlimit sind 55 Stunden.Die Teilnehmer bewältigen mit einem oder mehreren Begleitfahrzeugen die Strecke. Dieses dient der Versorgung und teilweise der Navigation des Radfahrers. Ein Windschattenfahren ist verboten. Während eingelegter Pausen läuft die Stoppuhr weiter.
Der GlockIMG_5631nerman zählt zu den ältesten Extremradsportveranstaltungen der Welt. Den Glocknerman kann Solo, im 2er oder im 4er Team bewältigt werden. Ab 2016 ist der Glocknerman auch ein offizielles Qualifikationsrennen für das Race Across America.
Ich kenne den Großglockner sehr gut, bin ihn schon mehrfach hochgefahren auch zu Zeiten, wo noch sehr viel Schnee lag.
Die Vorbereitungszeit auf das Rennen ist relativ kurz, wenn man das schöne Wetter mag, da man ja im Winter anfangen muss, wo draußen noch Minusgrade herrschen. Somit habe ich sehr viel Zeit auf der Rolle verbracht. Dies ist insgesamt sehr angenehm, da man keine großen Unfallrisiken eingeht und gut verschiedene Profile fahren kann. So bin ich mehrfach die Alpe d’Huez, den Mont Ventoux, den Galibier, den Tourmalet und viele andere Berge hochgefahren. Ich freue mich auf ein spannendes Rennen und hoffe auf gutes Wetter. Mein Team wird mich wieder unterstützen und wie immer einen großen Teil der Verantwortung tragen.

 

Jan
2
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Bertlinmarathon 2015

Ziel 2015Der Marathon ist zu Ende. 3:29:56, gerade so unter 3:30. Mal sehen, wie lange ich es schaffe unter 3:30 zu laufen. Stimmung war super und Superwetter.

Unbenannt-1 Kopie

 

Paris – Brest – Paris 2011

Finished in 68 Stunden und 47 Minuten, 1230 km und ca. 11 000 Höhenmeter. Es war ein einmaliges Erlebnis und eine Selbsterfahrung über die Belastungsgrenzen des eigenenen Körpers. Der Beginn des Rennens war etwas holperig. Ich hatte zunächst auf dem Weg nach Frankfurt, wo mich ein Freund erwartete, meinen Anschlußzug in Hannover verpaßt. Im Reisecenter sagte man mir, dass es keinen weiteren ICE nach Frankfurt gebe und ich im IC das Rad nicht mitnehmen dürfte. Ich bin dann also etwas frustriert erstmal nach Göttingen gefahren. Im Zug habe ich dann im Internet gelesen, das man ein Fahrrad doch im IC mitnehmen könnte, wenn man dies zerlegt und als Gepäckstück transportiert. Dies war meine Chance. Ich also Rad zerlegt und in meine Alu-Schutzfolie eingepackt und in den IC gestiegen. Es funktionierte. Der Schafner fragte nichtmal, was sich in der Alufolie befand. Mit etwas Verspätung kam ich in Frankfurt an. Mein Freund holte mich ab und nach etwas Schlaf ging es am nächsten Morgen per Auto nach Paris. Die Fahrt war unkomplitziert. Wir hatten sofort unser Hotel gefunden, das schon von verschiedenen Radfahrern unterschiedlicher Nation belagert war. Nach dem Auspacken ging es zum Rad-check und dann zum Essen. Der nächste Tag war gemütlich. Wir konnten die Atmosphäre vor dem Start beim herrlichem Sonnenschein genießen. Start war 18:00 Uhr. Ich hatte mich bereits 16:00 Uhr in die Aufstellung begeben, die auch schon gut gefüllt war. Dann ging es langsam voran. Ich war in der 3. Startgruppe und wurde um 19:00 Uhr auf die Reise geschickt. Wie immer bei solchen Massenveranstaltungen, ist die Anfangsphase sehr hektisch und man muß aufpassen nicht zu stürzen. Nach ca. 100 km beruhigte sich das Rennen, jeder hatte irgendwie eine Gruppe gefunden. Kurz vor dem 1. Servicepunkt knackte es in meinem Hinterrad und es drehte durch. Ich hatte keine Wahl ich mußte das Rad 2 km schieben. Arndt wurde schon ganz unruhig. Im Servicepunkt konnte man mir ein neues Hinterrad geben. Die ganze Aktion dauerte allerdings über eine Stunde. Dann ging es weiter durch die Nacht immer einer roten Lichterkette folgend bis zum nächsten Morgen. Die Dämmerung war relativ spät, so gegen 7:00 Uhr, wir befanden uns am westlichsten Punkt der Zeitzonengrenze. Ich war guter Dinge und konnte gleichmäßig die Kontrollpunkte passieren. Am Nachmittag wurde ich etwas müde und mußte mich kurzzeitig in de Graben legen. Dann ging es wieder in die Nacht. Inzwischen war ich 36 Stunden wach. Ankunft in BREST war 23:52 Uhr, nach 29h 02min. Ich mußte dann noch ca. 20 km Rückweg antreten. Dort hatte ich ein Hotel gebucht. Arndt war vorausgefahren und hatte alles vorbereitet. Um 2:00 Uhr nachts lag ich dann geduscht im Bett, die Beine waren etwas schwer aber das Hauptproblem war die Müdigkeit. Immerhin war ich 42 Stunden wach. Ich stellte mir den Wecker auf 6:00 Uhr. Dieser klingelte dann auch pünktlich. Es war noch dunkel, ich drückte drauf und schlief weiter und bin dann im Hellen aufgewacht. Panischer Blick auf  die Uhr, 7:30 Uhr. Es war noch im Rahmen, 1,5 Verspätung, schnell die Sachen gepackt und kurz nach 8:00 Uhr war ich Richtung CARHAIX-PLOUGUER unterwegs. Die ersten Kilometer waren träge. Es war dichter Nebel, und es ging ordentlich bergauf. Trotzdem tagsüber stabilisierte sich der Zustand, ich konnte gleichmäßig kurbeln. Es wurde allerdings kühler und es regnete. Es hieß die Regensachen auspacken. Aber alles im Rahmen. Von TINTENIAC nach FOUGERES ging es in die 3. Nacht und dies wurde auch allmählich zur Qual, der Kampf gegen die Müdigkeit. Inzwischen war die Tour ein Einzelzeitfahren geworden. Es war schwierig eine Gruppe zu finden, die vom Tempo her paßte. Ich mußte micht mehrfach in den Straßengraben legen, immer für 10 Minuten. Es wurde erst nach MORTAGNE-AU-PERCHE besser. Endlich wieder Tag. Ich erholte mich auf dem Rad. Da meine Riegelvorräte inzwischen verbraucht waren, holte ich mir einige Gels und diese gaben mir Schub. Ich konnte fester in die Pedale treten und die Strecke wurde deutlich flacher. Ich hatte auch eine Gruppe gefunden und die letzten Kilometer nach DREUX wurden mit Tempo 41 km/h gefahren.  Die 65 Kilometer nach SAINT-QUENTIN-EN-YVELINES waren dann wirklich ein Genuß. Es kam Euphorie auf. Ich fuhr mit einem Österreicher zusammen und dann kamen noch ein Japaner, ein Franzose und eine Italiener dazu. Wir rasten mit Tempo 38 km/h in die Stadt und ins Ziel. PBP gehört zu den Dingen, die ein ambitionierter Radfahrer tuen sollte. Es ist der Ritterschlag. Geadelt wird man allerdings erst als RAAM-Finisher,

Das Rennen mit meinen Durchgangszeiten an den Kontrollpunkten

Contrôle Heure Cumul Intermédiaire
SAINT-QUENTIN-EN-YVELINES 21-08 18:50 0h00 0 km/h 0h00 0.1 km/h
VILLAINES-LA-JUHEL 22-08 04:16 9h26 23.4 km/h 9h26 23.4 km/h
FOUGERES 22-08 08:34 13h44 22.6 km/h 4h18 20.7 km/h
LOUDEAC 22-08 15:12 20h21 22.1 km/h 6h37 12.8 km/h
CARHAIX-PLOUGUER 22-08 19:18 24h27 21.5 km/h 4h05 18.5 km/h
BREST 22-08 23:52 29h02 21.3 km/h 4h34 20.3 km/h
CARHAIX-PLOUGUER 23-08 11:18 40h28 17.4 km/h 11h26 7.4 km/h
LOUDEAC 23-08 15:14 44h23 17.6 km/h 3h55 20.1 km/h
TINTENIAC 23-08 20:04 49h13 17.6 km/h 4h49 17.6 km/h
FOUGERES 23-08 22:40 51h49 17.8 km/h 2h36 20.7 km/h
VILLAINES-LA-JUHEL 24-08 03:22 56h31 17.8 km/h 4h41 18.7 km/h
MORTAGNE-AU-PERCHE 24-08 08:53 62h03 17.6 km/h 5h31 14.7 km/h
DREUX 24-08 12:47 65h57 17.7 km/h 3h54 19.2 km/h
SAINT-QUENTIN-EN-YVELINES 24-08 15:37 68h47 17.9 km/h 2h50 22.9 km/h
Kilomètres parcourus: 1230
Nov
23
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Alexander in Kona 2012

The sparkling eyes of my roots“ , motto of the 2012 World Ironman Championships

Tja, wo soll ich beginnen…? … am Anfang am besten.

Nachdem ich gut und sicher nach zweitägiger Reise auf Big Island gelandet bin, durfte ich voller Freude feststellen, dass nicht nur ich, sondern – fast viel wichtiger – auch mein Fahrrad gut und sicher angekommen ist. Danke an United.

Abgesehen von der langen körperlichen Reise, bin ich einen langen Weg gegangen, um hierher zu kommen: Vor mehr als 10 Jahren, nach meinem ersten Langstreckenrennen war es eine Illusion, überhaupt an einen Slot für Kona zu denken. Vor vier Jahren in Klagenfurt hatte ich schon etwas Hoffnung, aber immer noch 40 Minuten von der Quali entfernt – Welten. Erst in 2011 in Regensburg war es richtig knapp, nur 14 Minuten trennten mich von dem heißbegehrten Ticket. Es sollte nicht sein. Erst dieses Jahr, nachdem ich völlig überraschend ein kleines Rennen in Südfrankreich mit einer Zeit von 09:38 gewonnen hatte, konnte ich mich knapp in Schweden (Kalmar) im September mit 09:23 qualifizieren. Mir wurde langsam klar, dass der ultimative Traum in diesem Sport, sowohl für Profis als auch für Altersklassensportler, wahr werden würde… Von den rund 90 000 Athleten, die jährlich bei allen Ironman Wettbewerben weltweit an den Start gehen, schaffen es nur 1800, einige durch die Lotterie oder das Legacy Programm und der Rest durch den Königsweg, ihrer eigenen körperlichen Leistung.Falls ich es immer noch nicht ganz glauben kann, ich brauche nur meine Augen zu öffnen und die Zeichen zu lesen…. und sollte ich meine Brille nicht dabei haben, kann man es nicht vermeiden, auf einige der weltbesten (Tri-) Athleten zu treffen. Craig Alexander, der mit mir von SFO nach Kona flog und wir uns am Gepäckband trafen… …. oder die lebende Legende des Sportes aus den früheren Tagen, Mark Allen. Spätestens am Montag, dem Beginn der Rennwoche, ist es fast unmöglich, sich dem „Wahnsinn“ zu entziehen, nur noch Tunnelblick auf das kommende Ereignis. Schwer, die Heerscharen von Athleten zu ignorieren, die nicht nur täglich, sondern den ganzen Tag den Ali’i Drive rauf und runter laufen und fahren. Die männlichen Akteure knapp mit Hose und Herzfrequenzgurt bekleidet, die Damen sehr ähnlich, aber nicht ganz so knapp um den Oberkörper herum… Wer auch immer, alle sehen super fit aus und tun auch so, als ob sie sich auf den letzten 10 Metern der Zielgrade befinden. Profis und Age Grouper, alle bunt gemischt, wie auf einem gemeinsamen Ausflug. Bei der Nationenparade, die traditionell am Dienstag entlang des Ali’i Drives stattfindet, marschieren gemeinsam die Nationalteams… nun, bei diesem Herren war ich mir nicht ganz so sicher, woher das Outfit stammt. sicher nicht aus den offiziellen Ironman Verkaufsladen… Kailua’s Hafen, der über Nacht nach dem Fahrrad Check-In beachtlich an Wert gewonnen hat, schätzungsweise ein Plus von  $15 Millionen. Der Morgen des Wettkampftages ist gekommen, ein letzer Blick auf meinen Fahrradbeutel, ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich ihn an Farbe und Umfang erkennen werde…;) Auf der Expo hat die  World Anti Doping Organization Badekappen ausgegeben, um ein Zeichen zu setzen. Abgesehen von Mr Armstrong und seinen Kollegen, glaube ich fest daran, dass es auch genug Age Grouper gibt, die mit der „kleinen Pille“ den entscheidenden Unterscheid herbeiführen, um das Ticket nach Kona zu lösen. Für mich gibt es da keine Frage, entweder ich schaffe es auch eigener Karft oder gar nicht… nicht zuletzt aus Respekt mir selbst gegenüber und den anderen Sportlern! 13. Oktober 2012, 0630 Start der Pro Männer, 0635 Start der Pro Frauen und um 0700 alle Age Grouper… Bevor es los geht, müssen aber alle 1800 Athleten in den Pazifik – durch dieses Tor. Recht entspannt tauche ich in das warme Wasser ein, auf der Suche nach einer Position, die mir hoffentlich etwas Raum vor der Menge gibt, insbesondere, um dem Chaos am Anfang zu entgehen. Schöner Plan, leider fehl geschlagen, denn mir wurde klar, dass hier bei den Weltmeisterschaften (fast) alle gute Schwimmer sind und es kein Entkommen gibt. Also Schläge, von rechts, von links, von hinten, nein, nur die Füße des Vordermann von vorne,  fast auf den ganzen 3,8 km. Kurz bevor dem Startschuß , fühlte ich mich, als ob ich gleich sterben würde. So oder so ähnlich muß es wohl sein, wenn die Seele diesen Planeten verläßt: Das Leben zieht in Zeitraffer an einem vorbei. Na gut, jetzt nicht so dramatisch, aber trotzdem: Jahre der Vorbereitung, zahllose Trainingsstunden, Schmerz und Tränen die ich vergossen habe, nachdem ich ich so oft die Ziellinie überquert habe, um später doch festzustellen, dass ich nicht schnell genug gewesen bin, immer noch zu langsam für die Quali. Jahre der Hoffnung, es beim nächsten Mal zu schaffen, um das ultimative Ziel zu erreichen, den Kreis schließen zu können und zu vollenden.   Dann immer wieder die ewige Frage, was ich beim nächsten Mal besser machen kann, um es doch zu schaffen… Gleichzeitig muß ich auch realistisch denken, dass es nie klappen wird. Wie finde ich meinen Frieden darin? Meine Schwimmbrille sitzt fest auf dem Gesicht, klare Gläser, aber meine Sicht ist verschleiert, ich weine. Ich kann es kaum glauben, gleich geht es los, worauf ich zehn Jahre gewartet habe, nur noch wenige Augenblicke… Hier geht es jetzt nicht mehr um einen Wettkampf, jeder, der es so weit gebracht hat, hat gewonnen. Die eigentliche Arbeit ist schon getan. Ich bin hier um es zu genießen und zu feiern, für die nächsten zehn Stunden, plus minus. Es ist die Würdigung und Wertschätzung dieses Teil meines Lebens. Danke. Die Sonne geht auf. Nun aber zurück zum Rennen, da war doch noch etwas und ich habe diesen Teil noch nicht ganz vergessen. Die allermeisten meiner Mitstreiter tragen einen Speed-Suit, um schneller beim Schwimmen zu sein. Ich habe mich für ein eher traditionelles Outfit entschieden: die gute alte Badehose. Dann natürlich das Tape, was super gehalten hat, trotz mehrerer Versuche, es mir beim Schwimmen von der Haut zu ziehen – unabsichtlich natürlich. Das Schwimmen war hart, die Strömung und der Wellengang stärker als sonst und statt der üblichen 0:55h habe ich 1:02h gebraucht – so lange wie noch nie. Da half auch nicht, auf die Uhr zu schauen, das machte meine Zeit auch nicht schneller. Rein in T1 und dort eine halbe Ewigkeit verbracht: mehr als sechs Minuten! Ich mußte mich vollständig abtrocknen, sonst wäre ich nicht in meinen Rennanzug gekommen, dann noch die Ärmlinge… man, das hat gedauert. Das Reglement besagt, dass Mann und Frau nicht mit bedeckten Schultern schwimmen dürfen – ich hatte also keine Wahl, wenn ich später mit meiner Sonnenschutzbekleidung unterwegs sein wollte. Der erste Teil der Radstrecke war mehr eine gemeinsame Radausfahrt mit gleichem Ziel und gelegentlich unterschiedlichem Tempo, von wegen Windschattenverbot, wie die Perlen an einer Kette aufgereiht, machten wir uns auf den Weg nach Hawi zum Umkehrpunkt. Der Wind zunächst mäßig und dann brutal von vorne, OK, wenn man dann auch Rückenwind auf dem Nachhauseweg hat… weit gefehlt, kaum umgedreht, dreht der Wind mit, na prima, das macht richtig Spass, wohl verdient, für die harte Arbeit davor 😉 . Nicht zu vergessen, die Sonne, die unbarmherzig scheint und noch vom Asphalt und dem Lavagestein reflektiert wurde. Es war der heißeste Tag in fünf Wochen und der Wind stärker als in den Jahren davor. Selbst Macca erwischte es auf dem Rad. Na gut, ich war noch im Rennen und nahm jede Gelegenheit wahr, mich mit Wasser zu versorgen: über den Körper und in ihn rein. Dazu ein Dutzend Salt Sticks, Elektrolyte, damit die Muskeln weiter funktionieren, zwei Riegel, vier Gels und ca. sieben Liter Sportgetränk, plus Wasser. Man kann die Salzablagerungen an meiner Schulter ganz gut sehen ( nächste Pic.) Wäre ich ein Auto, könnte mann sagen, der Verbrauch (an Flüssigkeit) pro 100 km ist viel zu hoch. Also „Hang Loose“ bleibt das Motto, was sollte ich auch anderes tun, als den Wind so zu nehmen, wie er ist, für die anderen ist es ja auch nicht anders. Nun endlich zu meiner „Paradedisziplin“, dem Laufen 😉 . Vorher aber noch T2, war ganz OK, ein paar Gels und einige Salt Sticks, die dekorativ ihren Platz an meiner Mütze gefunden haben. Auf dem Ali’i Drive hin und zurück für die nächsten 10 km. Zum ersten Mal in einem Rennen hatte ich das Gefühl, mich nicht in einem Rennen zu befinden, kein Streß, nix muß gewonnen werden, einfach Klasse… gewonnen hatte ich ja schon vorher. Beim ersten 5km Zeichen war ich dann auch etwas traurig, dass es bald zu Ende sein würde, nur noch 37km zu laufen – es gab halt keinen Druck! Außerdem hatte ich mir versprochen, den Marathon durchzulaufen, kein Stehenbleiben (außer an den Aid Stationen). Dennoch war es am Ende ganz schön hart und heiß. Über 40°C in der Sonne in der Lavalandschaft und kein Schatten in Sicht. Meine größte Angst und mein größter Respekt galt der Hitze… Kurz zuvor habe ich meine „sweat rate“ herausgefunden: bei den Bedingungen ca. zwei Liter pro Stunde. Blieb nur eins: ein Becher Eis in die Mütze, jeweils einen Becher in die Schulter und einen den Rücken hinunter. Ich kam mir vor wie ein Kühlschrank, der gerade abgetaut wird und jemand hat die Tür offen gelassen. Ständig tropfte das Wasser von dem Rand der Mütze, die Beine entlang, in die Schuhe. Fast wie in Berlin an einem Regentag, aber ohne Regenschirm – und eine etwas andere Umgebung. Nur einmal machte ich den Fehler, mir das Eis vorne in den Anzug zu kippen – gut gekühlter Schinken ist ja OK, aber vorne – das geht beim besten Willen und der größten Hitze doch nicht. Es ist schwer zu beschreiben, wie ich mich auf den letzten Kilometern gefühlt habe, eine tiefes Gefühl der Zufriedenheit, des Glücks und der Dankbarkeit, dass ich so etwas erleben durfte und ja, im (hohen) Alter von 47 Jahren: gesund und ohne Schmerzen durch so ein Rennen zu gehen und auch danach mich gut zu fühlen, das ist ein großes Geschenk des Lebens. Wie ich bereits sagte, ist es unwichtig, wie ich abgeschnitten habe. Für die, die es wissen wollen: Es war mein dritter Ironman in fünf Monaten. Ich habe als „day light finisher“ in den Top 30% meiner Altersklasse gefinished, im Gesamtfeld ungefähr genauso. Alle drei Athleten, die in Kalmar bei der Qualifikation mit bis zu 15 Minuten vor mir im Ziel waren, kamen hier in Kona nach mir an. Der Kreis hat sich geschlossen, es ist wie im richtigen Leben: wir sterben viele Tode und nach jeden Tod beginnt ein neues Leben. Was mein Sportlerleben angeht, weiss ich noch nicht, was kommen wird, ich habe noch keine Pläne gemacht, aber es wird einen geben… Von Herzen, Vielen Dank an alle, die in Gedanken mit mir an der Startlinie standen oder auch nur für Momente irgendwann davor. Ihr habt mir sehr geholfen. Alexander-Maximilian Ernie Shiva

Okt
25
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Alexander in Kalmar 2012

Kalmar,

südlich von Stockholm an der Ostseeküste gelegen: flacher Kurs auf dem Rad und eher kühle Temperaturen trotz Hochsommer, beides kommt mir entgegen. Abgesehen von der relativ guten Erreichbarkeit von Berlin aus. Also: Mission IRONMAN Kalmar 2012… fängt damit an, das Fahrrad am Tag zuvor mit einer Plane vor Regen zu schützen – und meinen Kopf vor schwedischen Wetter… Ein absolut traumhafter Morgen, die Sonne geht über der Ostsee auf, die ersten der 1550 Starter sind schon im Wasser und nehmen ihren Platz ein: super organisiert nach Schwimmzeiten: Pros, unter 55min, unter 1:05 usw. Tatsächlich hat es beim Start mit der Einordnung auch ganz gut geklappt. Trotz der Enge bin ich in derzweiten Kategorie gut weg gekommen, allerdings… es gibt da so ein paar Triathleten, die zwar schnell schwimmen können, aber kein Gefühl davon haben, wer um sie rum ist: Ich hatte so einen Kandidaten neben mir, der mit ständig auf die (Neopren-) Pelle gerückt ist und nicht von mir los kam. Das Feld  war so dicht, dass ich einfach nicht weg kam, das Wasser für mich (zu) kalt: 19Grad, warm für schwedische Verhältnisse, so habe ich mir später sagen lassen.

Mein Hände waren eiskalt und taub – egal, was die Schweden sagen. Erst am Ende konnte ich mich etwas absetzen, noch ein paar Schwimmer überholen und ging mit 55 min als zweiter ( von 225) in meiner AK aus dem Wasser, 32. insgesamt (von 1550). Schon der Blick verrät es: wo ist mein (Wechsel-) Beutel – und das Fahrrad?! Beutel habe ich gleich gefunden, nur am Rad bin ich erst mal vorbei… wertvolle Sekunden, die am Ende zählen sollten! Zum Glück gab es dann noch so etwas wie einen Streckenposten, deren Hilfe ich sehr gerne in Anspruch nahm… 🙂 Auf dem Rad lief es dann auch echt super – im wahrsten Sinn des Wortes: auf der benachbarten Insel Öland ging es über die ersten 117 Km flach über die Landstraßen: ein Schnitt von über 40km/h. Zugegebenermaßen habe ich ich mich auch von einer Vierer-Gruppe hinreissen lassen, etwas schneller zu fahren, aber das Tempo war einfach klasse. So auch die Menschen am Wegesrand: vom Kleinkind bis zu den Großeltern waren alle mit voller Begeisterung für die Athleten dabei. Wunderschön, zu erleben. Und sobald ich zurückgewinkt habe, haben sich alle noch mehr gefreut! Für eine Großveranstaltung wie diese, eine ganz positive Ausnahme! Auf der zweiten Hälfte half mir diese Begeisterung der Zuschauer über mach schwere Momente: mir tat mein Rücken weh und die Beine wollten sich nicht mehr so recht. Der Asphalt war z.T. so grob, dass er bei jeder Kurbelumdrehung mir die Energie nur so aus dem Beinen zog . Ehrlich gesagt, war es am Ende etwas eine  Quälerei, die ich mir so nicht gewünscht hätte… Dann kam endlich das Straßenschild: Kalmar 15 km… leider mußten wir in eine andere Richtung abbiegen und eine gute Viertelstunde später das gleiche Schild, Kalmar 15km… Oh nee, jetzt aber! Runter vom Rad, den Wechslebeutel fürs Laufen greifen und los, gut ausgeschildert war ja alles, aber vorher mußte ich nur den Beutel finden: Wie die Kuh vor dem Tor stand ich vor dem Ständer mit den vielen roten Beutel, nur meine Startnummer war nicht dabei….ich lief hin und her… Also frage ich ein Dame, die von der Organisation neben mir stand: ihre Antwort war nicht ermutigend: „I cannot help you“ Na prima, dachte ich, was machst Du denn dann hier?!

Schließlich und endlich finde ich doch meinen Beutel und los geht’s: Ja , ja der Marathon hatte es auch so in sich: ich bin etwas zu schnell angegangen und nach der Hälfte sollte ich Tribut für das hohe Tempo zahlen, immer wieder mußte ich auf den letzten 15Km stehen bleiben und gehen, NEIN, das war wirklich nicht mein Plan und ich habe mich etwas über mich geärgert: nach alle den vielen sehr schmerzhaften Marathons (beim Ironman) wollte ich das (eigentlich) nicht wieder erleben! Zuweilen stand ich wirklich da und sagte zu mir: „So ein Mist, ich habe kein Bock mehr…“ und andere Worte, die ich hier nicht erwähnen möchte… Was solls, es gab natürlich auch wunderschöne Augenblicke, so z.B wenn wir durch die Altstadt von Kalmar gelaufen sind und die Zuschauer voll dabei waren! Mein Motto ist: der Marathon endet nach 40 Km! Der Rest geschieht von alleine…die letzten zwei Kilometer sollten dann wie von selbst gehen, na ja fast, jedenfalls ;).

Mit letzter Energie schaffte ich es auch noch einmal auf ein 4:30min/km Tempo und es ging im Schlußspurt über die Ziellinie. Am Ende ein 3:39 Marathon mit einem Durchschnitt von 5:15km/min und einer neuen Gesamtbestzeit von 9:23:55. An die Quali für Hawaii wagte ich nicht zu denken, zu viele Läufer hatten mich auf der zweiten Hälfte des Marathons überholt und immer der scheele Blick zur Seite, ob sie wohl in meiner Altersgruppe waren. Nur drei Athleten hätten vor mir sein dürfen: es gab in meiner AK vier Slots für Kona. Kona hin oder her, egal, am Ende war ich so üerwältigt, dass mir die Tränen kamen und ich auch nicht mehr mit dem Weinen aufhören konnte, die Spannung und die Schmerzen fielen ab, ich hatte es endlich geschafft, vorbei… gelöst, zu Ende!

Okt
5
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Rad am Ring 2012

Nuerburgring_4Team InterSpine beim 24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring 2012.

Es war insgesamt ein großes Fest mit viel Spaß. Egal ob als Einzelstarter oder im Team, ob 10 oder 20 Runden der Spaßeffekt ist wichtig und die Stimmung. Jungs sind gern unter Jungs. Auch wenn das Wohnmobil etwas zerwühlt aussieht und wir nicht mehr richtig wissen, wem welche Trinkflasche gehört, es stört uns nicht. Die Strecke ist ein Rundkurs. Er lockt mit landschaftlichen Reizen und fordert heraus mit 500 Höhenmetern und 72 Kurvenpassagen auf rund 24,19 Kilometer Länge und das Runde für Runde. Nuerburgring_6Der Start ist auf em Formel 1- Kurs erlebt man auchnicht alle Tage. Die Startrunde über die Kurzanbindung fordert beim Anstieg zur „NGK-Schikane“ ein bisschen. Nach dem Übergang auf die Nordschleife es geht mit wenigen Unterbrechungen bergab bis nach „Breidscheid“. In der „Fuchsröhre“ war meine Spitzengeschwindikeit 89 km/h.
Ab „Breidscheid“ wird es ernst. Über „Ex-Mühle“ und „Bergwerk“ geht’s in den Streckenabschnitt „Klostertal“. Ganz langsam hebt sich der Asphalt. Mit jedem Meter wächst die Steigung. Vom legendären „Karussell“ bis zur „Hohen Acht“ wird ein Spitzenwert von rund 17 Prozent erzielt. Spätestens hier wird einem klar, dass die Nordschleife  zu Recht respektvoll „Grüne Hölle“ genannt wird. Nuerburgring_2„Wippermann“, „Eschbach“, „Brünnchen“, „Pflanzgarten“, das ist trotz kurvigem Auf und Ab wieder eher harmlos. Über „Schwalben Schwanz“ und „Galgenkopf“ führt der Kurs dann auf die lange Gerade namens „Döttinger Höhe“. An deren Ende trennt nur noch die Schikane „Hohenrain“ die Radler vor der Start&Zielgeraden des Grand Prix-Kurses. Tribünen und Boxenanlage wachsen aus dem Boden. Über 4500 Teilnehmer haben am Streckenrand Ihre teilweise luxoriösen Lager aufgeschlagen und schaffen eine einzigartige Atmosphäre.
Die Nordschleife mit der grünen Hölle war jede Runde ein Erlebnis, auch wenn die Beine immer schwere werden oder gerade deshalb.
Nuerburgring_5Trotzdem ist das Auf und Ab erholsamer als ein monotoner Anstieg in den Alpen, wo es mal ohne Pause 2000 m hoch geht. Auf meinen 18 Runden, konnte ich 9000 Höhenmeter sammeln.