Facettendenervation

Studie zum Vergleich zwischen endoskopischer und perkutaner Facettendenervation beim lumbalen Facetten-Syndrom

Die Ursache der Schmerzentstehung bei dem so genannten Facetten-Syndrom ist die entzündlich-mechanische Reizung des R. dorsalis des Spinalnerven, speziell des medialen Astes, der die Gelenkkapsel innerviert. Patienten klagen über Schmerzen, die auf den Rücken begrenzt sind, aber auch pseudoradikulär in die Oberschenkel ausstrahlen können. Die Behandlung orientiert sich zunächst an Physiotherapie mit rückenstabilisierenden Übungen und oraler Schmerzmedikation. Wenn die Beschwerden therapieresistent sind, dann werden lokale Infiltrationen durchgeführt. Dabei erfolgen zunächst Testinjektionen mit Lokalanästhetika, wo der R. dorsalis bildwandlergestützt  selektiv perineural infiltriert wird. Dies geschieht zumeist auf 3 Segmenten beidseits, da infolge Rr. communicantes eine überlappende Innervation vorliegt. Bei positiven Testinjektionen können dann zusätzliche Infiltrationen mit Cortison durchgeführt werden, um die Entzündung im Rahmen der Arthrose einzugrenzen und dadurch die Erregung des Nerven und somit den Schmerz zu unterbinden. Wenn diese Maßnahmen jedoch auf Dauer nicht den befriedigenden Erfolg zeigen und die Intervalle zwischen den Injektionen immer kürzer werden, ergibt sich die Frage der Denervation.

Facette2Wie bereits erwähnt ist die Facettendenervation ein Standardverfahren. Die meisten Erfahrungen existieren mit der thermischen perkutanen Facettendenervation. Leider ist die Effektivität dieses Verfahrens eingeschränkt und die Erfolgsquote einer für den Patienten wesentlichen Schmerzreduktion (Reduktion um 50% im Vergleich zum Wert vor dem Eingriff) liegt nach 6 Monaten durchschnittlich bei ca. 50%. Ursache dafür scheint, eine unterschiedlich exakte Platzierung der Elektrode am medialen Ast des R. dorsalis zu sein sowie die Größe der Läsion. Mit der endoskopischen Facettendenervation besteht die Möglichkeit unter Sicht das Facettengelenk und den medialen Ast des R. dorsalis darzustellen und diesen selektiv zu neurotomieren oder zu neuroektomieren. Zusätzlich kann das Facettengelenk mit der Radiofrequenzelektrode großflächig denerviert werden und wenn nötig auch eröffnet und gespült werden bzw. Synovialzysten können reseziert werden. Insgesamt ist dadurch eine intensivere Behandllung des Facettengelenk-Syndroms möglich. Es ist jedoch nicht geklärt, ob diese intensivere Behandlung auch mit einem besseren Therapieerfolg und einer höheren Patientenzufriedenheit verbunden ist.Facette3

Definition der Zielkriterien

Hauptziel:

  • Schmerzänderung als Differenz VASpräOP – VAS6Mo. Es wird postuliert, dass die endoskopische Facettendenervation im Vergleich zu thermisch perkutanen Facettendenervation signifikant (p<0.05) besser ist.

Nebenziele:

  • Die Differenzen im VAS zu anderen Zeitpunkten
  • Reduktion der Funktionsstörungen im Oswestry Score
  • Verbesserung der Lebensqualität im SF-36  führt.