Paris – Brest – Paris 2011
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Paris – Brest – Paris 2011
Finished in 68 Stunden und 47 Minuten, 1230 km und ca. 11 000 Höhenmeter. Es war ein einmaliges Erlebnis und eine Selbsterfahrung über die Belastungsgrenzen des eigenenen Körpers. Der Beginn des Rennens war etwas holperig. Ich hatte zunächst auf dem Weg nach Frankfurt, wo mich ein Freund erwartete, meinen Anschlußzug in Hannover verpaßt. Im Reisecenter sagte man mir, dass es keinen weiteren ICE nach Frankfurt gebe und ich im IC das Rad nicht mitnehmen dürfte. Ich bin dann also etwas frustriert erstmal nach Göttingen gefahren. Im Zug habe ich dann im Internet gelesen, das man ein Fahrrad doch im IC mitnehmen könnte, wenn man dies zerlegt und als Gepäckstück transportiert. Dies war meine Chance. Ich also Rad zerlegt und in meine Alu-Schutzfolie eingepackt und in den IC gestiegen. Es funktionierte. Der Schafner fragte nichtmal, was sich in der Alufolie befand. Mit etwas Verspätung kam ich in Frankfurt an. Mein Freund holte mich ab und nach etwas Schlaf ging es am nächsten Morgen per Auto nach Paris. Die Fahrt war unkomplitziert. Wir hatten sofort unser Hotel gefunden, das schon von verschiedenen Radfahrern unterschiedlicher Nation belagert war. Nach dem Auspacken ging es zum Rad-check und dann zum Essen. Der nächste Tag war gemütlich. Wir konnten die Atmosphäre vor dem Start beim herrlichem Sonnenschein genießen. Start war 18:00 Uhr. Ich hatte mich bereits 16:00 Uhr in die Aufstellung begeben, die auch schon gut gefüllt war. Dann ging es langsam voran. Ich war in der 3. Startgruppe und wurde um 19:00 Uhr auf die Reise geschickt. Wie immer bei solchen Massenveranstaltungen, ist die Anfangsphase sehr hektisch und man muß aufpassen nicht zu stürzen. Nach ca. 100 km beruhigte sich das Rennen, jeder hatte irgendwie eine Gruppe gefunden. Kurz vor dem 1. Servicepunkt knackte es in meinem Hinterrad und es drehte durch. Ich hatte keine Wahl ich mußte das Rad 2 km schieben. Arndt wurde schon ganz unruhig. Im Servicepunkt konnte man mir ein neues Hinterrad geben. Die ganze Aktion dauerte allerdings über eine Stunde. Dann ging es weiter durch die Nacht immer einer roten Lichterkette folgend bis zum nächsten Morgen. Die Dämmerung war relativ spät, so gegen 7:00 Uhr, wir befanden uns am westlichsten Punkt der Zeitzonengrenze. Ich war guter Dinge und konnte gleichmäßig die Kontrollpunkte passieren. Am Nachmittag wurde ich etwas müde und mußte mich kurzzeitig in de Graben legen. Dann ging es wieder in die Nacht. Inzwischen war ich 36 Stunden wach. Ankunft in BREST war 23:52 Uhr, nach 29h 02min. Ich mußte dann noch ca. 20 km Rückweg antreten. Dort hatte ich ein Hotel gebucht. Arndt war vorausgefahren und hatte alles vorbereitet. Um 2:00 Uhr nachts lag ich dann geduscht im Bett, die Beine waren etwas schwer aber das Hauptproblem war die Müdigkeit. Immerhin war ich 42 Stunden wach. Ich stellte mir den Wecker auf 6:00 Uhr. Dieser klingelte dann auch pünktlich. Es war noch dunkel, ich drückte drauf und schlief weiter und bin dann im Hellen aufgewacht. Panischer Blick auf die Uhr, 7:30 Uhr. Es war noch im Rahmen, 1,5 Verspätung, schnell die Sachen gepackt und kurz nach 8:00 Uhr war ich Richtung CARHAIX-PLOUGUER unterwegs. Die ersten Kilometer waren träge. Es war dichter Nebel, und es ging ordentlich bergauf. Trotzdem tagsüber stabilisierte sich der Zustand, ich konnte gleichmäßig kurbeln. Es wurde allerdings kühler und es regnete. Es hieß die Regensachen auspacken. Aber alles im Rahmen. Von TINTENIAC nach FOUGERES ging es in die 3. Nacht und dies wurde auch allmählich zur Qual, der Kampf gegen die Müdigkeit. Inzwischen war die Tour ein Einzelzeitfahren geworden. Es war schwierig eine Gruppe zu finden, die vom Tempo her paßte. Ich mußte micht mehrfach in den Straßengraben legen, immer für 10 Minuten. Es wurde erst nach MORTAGNE-AU-PERCHE besser. Endlich wieder Tag. Ich erholte mich auf dem Rad. Da meine Riegelvorräte inzwischen verbraucht waren, holte ich mir einige Gels und diese gaben mir Schub. Ich konnte fester in die Pedale treten und die Strecke wurde deutlich flacher. Ich hatte auch eine Gruppe gefunden und die letzten Kilometer nach DREUX wurden mit Tempo 41 km/h gefahren. Die 65 Kilometer nach SAINT-QUENTIN-EN-YVELINES waren dann wirklich ein Genuß. Es kam Euphorie auf. Ich fuhr mit einem Österreicher zusammen und dann kamen noch ein Japaner, ein Franzose und eine Italiener dazu. Wir rasten mit Tempo 38 km/h in die Stadt und ins Ziel. PBP gehört zu den Dingen, die ein ambitionierter Radfahrer tuen sollte. Es ist der Ritterschlag. Geadelt wird man allerdings erst als RAAM-Finisher,
Das Rennen mit meinen Durchgangszeiten an den Kontrollpunkten
Contrôle | Heure | Cumul | Intermédiaire | ||
SAINT-QUENTIN-EN-YVELINES | 21-08 18:50 | 0h00 | 0 km/h | 0h00 | 0.1 km/h |
VILLAINES-LA-JUHEL | 22-08 04:16 | 9h26 | 23.4 km/h | 9h26 | 23.4 km/h |
FOUGERES | 22-08 08:34 | 13h44 | 22.6 km/h | 4h18 | 20.7 km/h |
LOUDEAC | 22-08 15:12 | 20h21 | 22.1 km/h | 6h37 | 12.8 km/h |
CARHAIX-PLOUGUER | 22-08 19:18 | 24h27 | 21.5 km/h | 4h05 | 18.5 km/h |
BREST | 22-08 23:52 | 29h02 | 21.3 km/h | 4h34 | 20.3 km/h |
CARHAIX-PLOUGUER | 23-08 11:18 | 40h28 | 17.4 km/h | 11h26 | 7.4 km/h |
LOUDEAC | 23-08 15:14 | 44h23 | 17.6 km/h | 3h55 | 20.1 km/h |
TINTENIAC | 23-08 20:04 | 49h13 | 17.6 km/h | 4h49 | 17.6 km/h |
FOUGERES | 23-08 22:40 | 51h49 | 17.8 km/h | 2h36 | 20.7 km/h |
VILLAINES-LA-JUHEL | 24-08 03:22 | 56h31 | 17.8 km/h | 4h41 | 18.7 km/h |
MORTAGNE-AU-PERCHE | 24-08 08:53 | 62h03 | 17.6 km/h | 5h31 | 14.7 km/h |
DREUX | 24-08 12:47 | 65h57 | 17.7 km/h | 3h54 | 19.2 km/h |
SAINT-QUENTIN-EN-YVELINES | 24-08 15:37 | 68h47 | 17.9 km/h | 2h50 | 22.9 km/h |
Kilomètres parcourus: 1230 |
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