Tortour 2014
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Die TORTOUR ist das erste mehrtägige Non-Stop-Radrennen der Schweiz. Die TORTOUR kombiniert die besten Ideen aus allen bestehenden Langdistanzrennen. Damit ist das Rennen attraktiv für Leistungssportler, Breitensportler sowie Teamsportler und Firmen. Das Rennen läuft während Tag und Nacht – eine grosse Herausforderung für Fahrer UND Betreuer. Das Rennen startet in Schaffhausen und führt über rund 1.000 km und 14.500 Höhenmeter rund um die Schweiz wieder zurück. Es besteht ein Zeitlimit von 50 Stunden. Dies ist schon angesichts der Höhenmeter eine Herausforderung. Es bedeutet inklusive aller Pausen einen Schnitt von 20 km/h zu fahren. Rechnet man heraus, dass man wahrscheinlich auf der Strecke ca. 3-4 Stunden pausieren wird, bleibt eine Restzeit von 46 Stunden.
Wenn man berechnet, dass man auf den Anstiegen wahrscheinlich nicht mehr als 15 km/h fahren wird, so wird man sicherlich auf den Ebenen 30 km/h und mehr fahren müssen.
Die Schwere des Rennens hatte sich dann auch bestätigt. Es gab zunächst als Prolog ein kurz Bergzeitfahren, wonach die Stadtplatzierungen vergeben wurden. Durch die Unterschiede in den Startplatzierungen und in den Startreihen Folgen blieb letztlich eine Zeit von ca. 48 Stunden für mich übrig für die Strecke. Dies war extrem knapp. Ich konnte die Fahrt zunächst gut beginnen.
Die ersten 180 k (ironman distanz) konnte ich noch gut auf dem Zeitrad absolvieren, 5:41 trotz zweier Stops bei den timestations und trotz einmal verfahren. Dann ging es in die Berge auf 200 km waren vier 2000er zu erklimmen, Albulapass, Oberalppass, Flüelapass und Furkapass insgesamt 6500 HM. Das zerrte, dazu Regen, Schnee und Kälte. Mein Team hat mich super unterstützt, ständiger Klamottenwechsel, Essenversorgung, Motivation. Die Furkapasshöhe habe ich dann nicht mehr im Zeitlimit erreicht. Aber ich wollte durchkommen und im Team haben wir entschieden weiterzufahren. Die Rennleitung hat uns unterstützt und weiter getrackt. In den Tag ging es dann auf welliges Gelände mit viel Gegenwind und wieder in die Nacht auf Steigungen bis zu 20%, 18% konnte ich noch nehmen, 20 waren zuviel für die müden Beine und so haben wir die Meter bis zum Gipfel gemeinsam geschoben.
Ca 150 km vor dem Ziel bekam ich echte Problem mit der Müdigkeit. Ich hatte inzwischen 45 Stunden auf dem Rad gesessen und fuhr Schlangenlinien, so mußte ich doch mehr Schlafpausen einlegen. Aber ich konnte überglücklich nach 54h:41min das Ziel erreichen und der Empfang in der IWC Arena war bombastisch, nochmals Dank an die Rennleitung, das Team, die Sponsoren, Familie, an Alle die mich kennen und unterstützt haben. Es waren 33 Solofahrer gestartet, 12 hatten im Zeitlimit das Ziel erreicht. Ich war der 13 außer Wertung. Es ist immer was Besonderes eine Grenze zu überschreiten. Und auch wenn ich manchmal das Gefühl hatte nichts geht mehr, dann mußte ich an Wolfgang Fasching denken, der gesagt hat: „Wenn nichts mehr geht, dann einfach die Kurbel weitertreten.“Gefinisht, 1000 km, 14500 HM, 54:41 h.
Es war echt hart, Furkapass, Regen, auf der Abfahrt fast erfroren, Gegenwind, Schlafmangel. Aber durchgekämpft mit Hilfe eines
super motivierten Teams und Unterstützung durch Familie, Dank an Alle. Am Ende war natürlich die Einfahrt in die Arena mit Motorradbekleidung schon ein Erlebnis. Zudem war der Empfang überschwänglich. Es waren alle Fahrer mit Begleitteams anwesend und die Leistung wurde überschwänglich honoriert. Es gab noch einen Auftritt auf der Bühne mit Interview und Beifall. Zum Schluß war ich nur noch müde.
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