Laufstil

Vorfuß-, Mittelfuß oder Ferse?

Laufen ist ein sehr beliebter Sport. Es dient der Entspannung, der Gewichtskontrolle und dem Herz-Kreislauf-Training. Allerdings bedeutet Laufen auch Belastung für Bänder, Gelenke und Bandscheiben. Um die Belastung für den Bewegungsapparat zu minimieren  ist der Laufstil von großer Bedeutung. Häufig  läuft man auf der Ferse, d.h. man kommt mit einem gestreckten Bein auf. Viele Laufschuhe haben deshalb eine starke Fersendämpfung. Trotzdem  kann diese nicht die komplette Belastung von den Gelenken und der Wirbelsäule nehmen. Eine Druckwelle erschüttert den Körper. Besser sind ein  Mittel- oder Vorfußlaufstil, wo man mit gebeugtem Knie aufkommt und die Belastung von der Wadenmuskulatur abgefangen wird.

Fersen- oder Hackenlauf
Fersenlauf, eher ungünstig, man braucht viel Dämpfung im Schuh (dicke Ferse). Trotzdem Schockwelle durch den Körper mit jedem Schritt.

Landung über die Außenkante der Ferse bei leicht gebeugtem Bein, Abrollen und Abdruck mit dem Vorfuß. Der Lande- und Abdruckpunkt liegen rund 30 Zentimeter auseinander, das bedeutet Landgewinn am Boden ohne dafür weiter und höher springen zu müssen! Diese Strecke legt man während der Abrollbewegung recht stabil zurück (Ausnahme: Überpronation). Orthopädische Belastung bei der Landung geht etwas mehr auf die Knochen und Gelenke, stärkt sie durch den Reiz aber auch. In schwierigem Gelände wie auf Wurzelwegen oder Geröll im Tritt sehr unsicher.

 

 

Mittelfußlauf
Landung eher auf der Außenkante des ganzen Fußes, leichtes Abrollen und Abdruck mit dem Vorfuß. Der Kompromiss, nicht ganz so anstrengend wie Vorfußlaufen, aber auch Dämpfung durch leicht gebeugtes Knie.
Für leichte Überpronierer als Stil für Dauerlauf und Wettkämpfe von 10km bis Marathon und länger zu empfehlen. Noch besser ist es allerdings alle Stilarten abzuwechseln!
Überlastung der Außenkante des Fußes

 

 

 

 

 

 

Vorfußlauf
Perfekter Vorfußlaufstil. Oberkörper gestreckt leicht nach vorn geneigt. Aufkommen mit gebeugtem Knie auf dem Vorfuß, kräftiger Abstoß. Orthopädische Belastung geht mehr in den Vorfuß, Muskel- und Sehnenapparat, da bei Landung und Abdruck jeweils der Ballen, die Wadenmuskulatur und Achillessehnen, belastet werden. Kein „Landgewinn“ am Boden wie beim abrollenden Fersenlauf. Ballenläufer müssen dafür höher und weiter springen, was den Aufprall verstärkt.
Optimal für Sprint, Mittelstrecke bis 5km, teilweise auch 10km, Bergauflauf, allerdings immer sehr kraftraubend. Manchmal ist auch bergauf, wenn es nicht zu steil ist, das Abwechseln mit Fersenlauf zu empfehlen. Gut auch im Gelände, bei Crossläufen und auf Geröll und Wurzelwegen. Nichts für Übergewichtige und Läufer mit Beschwerden an den Achillessehnen